Leitung
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Edgar Dahl, Institut für Pathologie, Uniklinik RWTH Aachen;
Dr. rer. nat. Vera Kloten, Institut für Pathologie, Uniklinik RWTH Aachen
Beteiligte
Univ.-Prof. Dr. med. Jan Spillner, Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Uniklinik RWTH Aachen
Projektbeschreibung
Die Erbsubstanz DNA kann seit wenigen Jahren dank neuer hochsensitiver Verfahren auch in extrem kleinen Mengen im Blut nachgewiesen werden. So können in der sogenannten frei zirkulierenden Tumor-DNA (engl. free circulating tumor DNA (ctDNA)) im Blut einzelne, krankheitsspezifische Veränderungen detektiert und ihr diagnostisches Potential erschlossen werden. Diese Verfahren werden auch als „Flüssigbiopsie“ oder „Liquid Biopsy“ bezeichnet. Ein zentrales klinisches Ziel wird dabei die frühzeitige Identifizierung von Resistenzmutationen in Patienten unter Behandlung mit zielgerichteten Therapeutika sein. Darüber hinaus eignet sich die „Liquid Biopsy“ möglicherweise als Ergänzung zu bestehenden bildgebenden Verfahren, um die Tumorlast minimal-invasiv zu bestimmen. Auch die Früherkennung von Tumoren und der primäre Nachweis onkologischer Treibermutationen bei fehlender Primärbiopsie sind mögliche Ziele. Für den Pathologen heißt dies, dass sich die „Liquid Biopsy“ zu einem sinnvollen ergänzenden Werkzeug zur qualitätsgesicherten molekularpathologischen Analyse des vom Patienten gewonnenen Biomaterials (Tumorgewebe und Blut) entwickeln könnte.
In Kooperation mit Prof. Dr. med. Jan Spillner (Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Uniklinik RWTH Aachen) wird der Aufbau eines Biomaterialkollektivs (Gewebe, Blut, Urin) von Lungenkarzinom-Patienten angestrebt. Ziel ist die Validierung neuartiger Biomarker zur besseren Prognose des Verlaufs sowie der möglichen Früherkennung eines Lungenkarzinoms über das Blut. Darüber hinaus soll der Einsatz innovativer Technologien, wie z.B. die digitale PCR, zum Nachweis Tumor-spezifischer genetischer und epigenetischer Veränderungen im Blut etabliert werden.