Biometrische und Biologische Daten für die Diagnose und Therapie bei Schmerzpatienten (Bio2Treat)
Leitung & Koordination
Univ.- Prof. Dr. med. Roman RolkeKlinikdirektor der Klinik für Palliativmedizin
Univ.- Prof. Dr. med. Angelika Lampert
Institut für Physiologie (Neurophysiologie)
Projektbeschreibung
Im zellbasierten Projektteil Bio2Cell werden aus Blutzellen von SFN-Patienten und Probanden im Labor induzierte pluripotente Stammzellen hergestellt (iPS-Zellen). Diese Zellen werden in sensorische Neurone, die in der Schmerzverarbeitung relevant sind, sogenannte Nozizeptoren, differenziert. Da diese Nozizeptoren vom individuellen Patienten stammen, tragen sie die individuellen genetischen Merkmale des Patienten. Bei diesen aus iPS-Zellen entwickelten Schmerzneurone werden dann mittels Multi-Electrode Arrays (MEA) hinsichtlich ihrer Pathophysiologie elektrophysiologisch charakterisiert. Mit dieser Methode werden Umwelteinflüsse wie Temperatur, Luftdruck oder auch Medikamente auf die Pathophysiologie der sensorischen Neurone des Patienten getestet. Dabei sollen vor allem die Umgebungsbedingungen nachempfunden werden, welche im Rahmen von Bio2Watch und Bio2Patient zu Schmerzempfindungen geführt haben. Hierbei werden bereits initial vor dem Vorliegen irgendwelcher Patientendaten typische Reize (Temperatur, Luftdruck-veränderungen, Milieuanpassungen, z.B. vermehrte Glukose) simuliert, die zu einer Schmerzbeeinflussung beim Menschen führen können. Am Ende der Projektphase findet eine Rückkopplung mit den tatsächlich beobachteten Schmerzverstärkern beim Patienten statt. Zudem soll für einige Krebspatienten die im Rahmen der Chemotherapie verabreichte Substanz zu den Zellen gegeben und ein möglicher Effekt auf die Schmerzsensibilisierung der Zellen untersucht werden.