Lebertransplantationsprogramm

 

Projektbeschreibung

Etablierung einer Biomaterialbank im Rahmen des Lebertransplantationsprogramm
des Universitätsklinikums RWTH Aachen

Chronische Lebererkrankungen, deren Ursache nicht heilbar ist, schreiten oft zu einer Leberfibrose und schließlich einer Leberzirrhose fort, deren Komplikationen wie Ösphagusvarizenblutungen oder die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms Haupttodesursachen für Leberpatienten darstellen. Die oft einzige Heilungschance für Patienten mit Leberzirrhose besteht zurzeit in der Lebertransplantation (LTx). Eine weitere wichtige Indikation für die LTx ist das akute Leberversagen, eine akute Einschränkung der Leberfunktion durch z. B. Nebenwirkungen von Medikamenten, die oft so dramatisch verläuft, dass Patienten ohne eine LTx nicht überleben können. Am Universitätsklinikum Aachen ist durch die Abteilung für Viszeral- und Transplantationschirurgie (Direktor Prof. Dr. U. Neumann) in Kooperation mit der Medizinischen Klinik III (Direktor Prof. Dr. C. Trautwein) unter Beteiligung weiterer Kliniken seit 2010 ein Lebertransplantationsprogramm erfolgreich etabliert worden. Ein wichtiges Problem aller transplantierenden Zentren besteht allerdings in der Knappheit von Spenderorganen, welche verhindert, dass allen Patienten auf der Warteliste rechtzeitig ein Spenderorgan zur Verfügung gestellt werden kann. Daraus ergibt sich, dass die knappen verfügbaren Organe optimal genutzt werden müssen, indem neue Strategien entwickelt werden, die möglichen Komplikationen einer Lebertransplantation wie eine akute und chronische Organabstoßung, biliäre Komplikationen oder die Folgen einer viralen Re-Infektion durch das Hepatitis-C-Virus zu verhindern. Die Erstellung einer Biomaterialbank in Kombination mit einer klinische Datenbank soll daher dazu dienen, den Nutzen neuer Biomarker zu untersuchen, anhand derer eine frühzeitige Prognose des klinischen Verlaufs nach LTx möglich ist, um entsprechend die Therapie dieser Komplikationen optimieren zu können.