Untersuchungen zum oralen Mikrobiom in der Orthodontie

 

Projektleitung

Dr. med. dent. Jane Beger-Lüdde, Abteilung für Kieferorthopädie, Uniklinik RWTH Aachen

Beteiligte

Dr. J. N. Kather, Medizinische Klinik III, Uniklinik RWTH Aachen
Prof. Dr. T. Clavel, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Uniklinik RWTH Aachen
Prof. Dr. E. Dahl, Institut für Pathologie, AG Molekulare Onkologie und Biobank, Uniklinik RWTH Aachen
Prof. Dr. M. Wolf, Abteilung für Kieferorthopädie, Uniklinik RWTH Aachen

Die menschliche Mundhöhle enthält eine Reihe von verschiedenen Habitaten, darunter Zähne, Gingiva, Parodontalspalt, Zunge, Wangen, harter und weicher Gaumen, die von zahlreichen Bakterien besiedelt werden. Das orale Mikrobiom besteht aus über 600 vorkommenden Taxa, wobei verschiedene Teilmengen in verschiedenen Habitaten vorherrschen. Das orale Mikrobiom wurde weitgehend durch kultivierungs- und kulturunabhängige molekulare Methoden wie die 16S rRNA-Klonierung charakterisiert. Bisher gibt es aber kaum Daten darüber, wie eine kieferorthopädische Behandlung die orale Mundflora verändert und ob sich für das orale Mikrobiom prognostische und therapeutische Ansätze bieten, die zukünftig im Rahmen einer ambulanten kieferorthopädischen Behandlung angewendet werden können um das Outcome der Patienten zu verbessern.
In dem aktuellen Projekt sollen daher in Kooperation mit den Abteilungen für Medizinische Mikrobiologie, der Medizinischen Klinik III und der Biobank der Uniklinik Aachen Proben von Patienten gesammelt werden, welche einer kieferorthopädischen Behandlung unterzogen werden. Es handelt sich um Proben von Plaque, Speichel, Wangenabstrich und Sulkusflüssigkeit, welche im Rahmen der Routinebehandlung von kieferorthopädischen Behandlungen anfallen. Aus diesen Proben soll dann DNA gewonnen und bakterielle 16s-rRNA Genabschnitte amplifiziert werden, um sie mittels Hochdurchsatztechniken taxonomisch zu charakterisieren. Unter anderem soll untersucht werden, wie nachhaltig eine kieferorthopädische Behandlung das orale Mikrobiom verändert und ob sich spezifische Veränderungen für die Prognose der Patienten nutzen lassen. Zum anderen soll eine Etablierung einer neuen ‚point of care‘ Lösung für Mikrobiom-Analysen etabliert werden, welche zukünftig eine ambulante Sofortdiagnostik ermöglichen könnte.

Forschungsschwerpunkte


Untersuchungen zum oralen Mikrobiom in der Orthodontie