Leitung
Univ.-Prof. Dr. med. Rafael Kramann, Medizinische Klinik II
Beteiligte
Dr. med. Konrad Hoeft
Gideon Schäfer
Carla Schikarski
Projektbeschreibung
Im vorgeschlagenen Projekt soll untersucht werden, über welche Mechanismen eine Urämie die Interaktion zwischen Thrombozyten und Immunzellen beeinflusst. Weiter sollen Thrombozyten und Immunzellen in urämischen und nicht urämischen Patienten näher charakterisiert werden. Während bekannt ist, dass eine Urämie zu einer thrombozytären Dysfunktion sowie vermehrter Organfibrose führt, verbleiben die zu Grunde liegenden Mechanismen unbekannt. In einer kürzlich von uns publizierten Arbeit konnten wir bereits beweisen, dass Thrombozyten über die Sekretion von Chemokinen mit Immunzellen kommunizieren und so maßgeblich an der Entstehung von Nieren- und Herzfibrose beteiligt sind (Hoeft et al., 2023). Weiter konnten wir zeigen, dass ein genetischer Knockout des Chemokines CXCL4 die Entstehung von Fibrose inhibiert. In dem geplanten Projekt sollen nun funktionelle sowie transkriptionelle Veränderungen in Immunzellen und Thrombozyten urämischer Patienten detektiert werden.
Benötigt werden EDTA- und Citrat-Vollblut urämischer Patienten, welches vor der Dialyse abgenommen wird. Zur Kontrolle sollen zudem genannte Blutproben bei gesunden Probanden im Rahmen der Blutspende im Uniklinikum gewonnen werden. Humane Immunzellen (EDTA-Vollblut) und Thrombozyten (Citrat-Vollblut) werden mittels Dichtegradientenzentrifugation aus den Blutproben isoliert und 12h kokultiviert. Anschließend werden die kokultivierten Zellen mittels Durchflusszytometrie auf Thrombozyten-Immunzell-Aggregate untersucht. Hier können bereits wertvolle Informationen zu alterierten Interaktionen zwischen Thrombozyten und unterschiedlichen Immunzell-Subpopulationen gewonnen werden. Mittels FACS können zudem Thrombozyten-Immunzell-Aggregate isoliert und mittels RT-qPCR-Analyse auf Veränderungen im Transkriptom untersucht werden.
Im zweiten Teil des Versuches sollen ausgewählte Immunzell-Subpopulationen mittels FACS isoliert und über 24 Stunden mit Thrombozyten aus urämischen und nicht urämischen Probanden kokultiviert werden. Anschließend erfolgt eine Kokultur der mit Thrombozyten kokultivierten Immunzellen mit humanen PDGFRb-Fibroblasten. Mittels RT-qPCR werden die Fibroblasten anschließend auf veränderte Genexpression in Fibrose und Inflammation untersucht.
Zur Quantifizierung der Urämie und der aktuellen Nierenfunktion sollen zudem Kreatinin und Harnstoff aus dem Blut (Serum) sowie Albumin und Kreatinin aus dem Urin bestimmt werden
Forschungsschwerpunkte
Nephrologische Grundlagenforschung